Am 9. November 2014 wird der Film „528“ an öffentlichen Orten gezeigt.
Der Titel des Films ist „528“ 1 und bezieht sich auf die Anzahl der Todesopfer des KZ Katzbach in den ehemaligen Adlerwerken, die auf dem Frankfurter Hauptfriedhof begraben wurden. Ihrer und der vielen Opfer, deren Namen wir nicht kennen, soll hiermit gedacht werden.
Er entstand in einer zehnstündigen Performance im Mai an der Katharinenkirche, in der Margarete Rabow die Namen mit Schulkreide auf die Straße schrieb.
Der Film ist schwarz/weiß, mit Ton, 16mm (digitalisiert), dauert 37 Sekunden und wird jeweils 15 Minuten im Loop laufen.
Von 10-17 Uhr zeigt Margarete Rabow den Film „528“ in der Katharinenkirche / Hauptwache und in folgenden Museen:
Katharinenkirche | 11:00 |
Historisches Museum | 12:30 |
Jüdisches Museum | 14:00 |
Deutsches Filmmuseum | 15:30 |
Weltkulturen Museum | 17:00 |
Die Künstlerin wird in allen Museen anwesend sein.
Zudem wird er von 9-18 Uhr an allen Beamer-Flächen in den U- und S-Bahnstationen zu sehen sein.
Außerdem läuft der Film am selben Tag in folgenden Kinos jeweils vor den Hauptfilmen:
- Mal Sehn Kino, Adlerflychtstraße 6
- Orfeo´s Erben, Hamburger Allee 45
- Filmforum Höchst, Emmerich Josef Straße 46a, jedoch vom 27.11.-3.12 jeweils vor dem Film „Im Labyrinth des Schweigens“
- sowie online auf der Website, www.rabow-kz-katzbach.de unter Aktuelles.
1 ISG, Grünflächenamt 333
7. Lesung im öffentlichen Nahverkehr am 15.10.2014
Am 15.10. startet die 7. Lesung in der Straßenbahnlinie 16 um 18:30 Uhr an der Endhaltestelle Ginnheim.
Hier einige Fotos der vorangegangenen Lesungen.
Die Vorlesenden der Aktion stehen unweigerlich im Fokus der Fahrgäste. Die Geräuschkulisse erschwert sowohl das Lesen als auch das Zuhören. Selbst bei Vorlesenden, die sich mehrfach an der Aktion beteiligt haben, tritt keine Routine ein. Und man erlebt immer neue Reaktionen von Seiten der Fahrgäste.
- Ein Teilnehmer schreibt auf seinem Blog über die 6. Lesung am 07.09.2014
Rückblick: Stadtspaziergang am 27.9.2014
Beim 3. Stadtspaziergang wurden 800 der „Versteckten Hinweise“ im Bahnhofsviertel, rund um die städtischen Bühnen und im Nordend platziert.
Zuvor 400 in der Nordweststadt und in Niederursel.
Hier einige Fotos des Spaziergangs am 27.9.2014.
Stadtspaziergang und Platzieren der „Versteckten Hinweise“ am 27.9.2014
Am Samstag, den 27.9.2014 möchten wir Sie herzlich einladen, uns auf einem der Stadtspaziergänge zu begleiten.
Wir starten um 11:30 Uhr am Gallus Theater.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass der Weg zum Hauptfriedhof zu weit ist. Wir fahren ab Galluswarte mit der Straßenbahn bis zum Hauptbahnhof und platzieren die „Versteckten Hinweise“ im Bahnhofsviertel, fahren ab Willy Brandt Platz mit der U Bahn weiter ins Nordend und platzieren ab Glauburgstraße die „Hinweise“ bis zum Friedhof. Hier besuchen wir das Grab der 528 Todesopfer des KZ Katzbach.
Fahrkarten ab Galluswarte erhalten Sie von uns.
Die in den Stadtvierteln verteilten „Versteckten Hinweise“ werden von der Bevölkerung wahrgenommen, es erreichen uns immer wieder Mails, dass Menschen von den Kunstaktionen gegen das Vergessen über die „Hinweise“ erfahren.
Margarete Rabow und ihr Team freuen sich auf Sie am kommenden Samstag.
6. Lesung im öffentlichen Nahverkehr am 7.9.2014
Wir starten an der Schießhüttenstraße in Fechenheim und fahren um 15 Uhr mit der Linie 11 nach Höchst und zurück.
Anders als bisher, wird nach einer kleinen Pause die Lesung in der Café Lounge Jasmin, Alt Fechenheim 94, F-Fechenheim um 18 Uhr fortgesetzt. Außerdem wird Margarete Rabow über die bisherigen und kommenden Aktionen der Projektereihe „Störungen und Irritationen im öffentlichen Raum“ berichten.
Versteckte Hinweise werden wahrgenommen
Die „Versteckten Hinweise“ werden wahrgenommen.
Weit über tausend der limitierten Künstlerkarten wurden bisher in verschiedenen Stadtteilen angebracht. Interessierte Menschen sprachen uns gleich an, aber es kommen auch Rückmeldungen per Mail.
Die Erfahrung zeigt, dass die Karten nicht lange hängen bleiben. Wir hoffen, dass viele Passanten sich eine Karte mitgenommen haben.
Hier noch eine Zuschrift, die uns in Verbindung mit den versteckten Hinweisen per E-Mail erreicht hat. Mit freundlicher Genehmigung des Verfassers.
Sehr geehrte Frau Rabow,
ich habe heute auf dem Weg zur Arbeit zu den Adlerwerken die Karten gesehen. Jeden Morgen gehe ich vorbei an der Gedenktafel zu meinem Arbeitsplatz.
Ich finde es gut dass immer wieder an diese Zeit und die Geschehnisse erinnert wird. Manchmal habe ich das Gefühl dass es erst die Generation, geboren in den 50er und 60er Jahren ist, die dies aufarbeitet. Man kennt noch die Erzählungen der Großeltern und anderer Zeitzeugen. Mir geht es so dass ich mich an solche Bemerkungen über Juden, Polen, Tschechen in meiner Kinderzeit gut erinnern kann. Man konnte es damals nicht einordnen. Heute habe ich das Gefühl dass diese Generation das Erlebte gar nicht richtig verarbeiten konnte. Ich denke man wusste sehr viel, wollte aber möglichst viel vergessen um wieder einen neuen Beginn machen zu können.
Ein älterer Herr hat mir vor zwei Wochen am Gartenzaun erzählt (ich wohne in Hanau-Steinheim) wie er als Schüler die Schändung der Steinheimer Synagoge erlebt hat. Das Gebäude steht noch. Die Schüler haben damals schulfrei bekommen um dabei zu sein. Keiner der zwei Lehrer, die das organisiert haben, so sagte er, konnten die Schüler jemals wieder respektieren.
In diesem Gespräch am Abend fragte er nach meiner Arbeit. Ich habe ihm erzählt dass ich in den ehemaligen Adlerwerken arbeite. Das erste was er darauf sagte: „da war mal ein KZ“.
Vielleicht wusste ein Schüler aus Steinheim dass es das gab, vielleicht hat er viel später darüber gelesen.Als kleines Sinnbild für den Umgang mit dieser Zeit in den sechziger Jahren, meiner Kindheit, ist ein Erlebnis dass ich später erst verstanden habe. Die Hauswirtin hatte in der Waschküche ein großes rotes Tuch eingeweicht. Ich war neugierig, sie wollte aber nichts dazu sagen. Es stand ein Festumzug an und alle wollten mit Fahnen die Häuser schmücken. Sie dachte wohl, wenn man die alte Fahne nur lange genug einweicht wird das Hakenkreuz schon rausgehen.
Ich habe mir heute einiges über das KZ, die Menschen, die Verantwortlichen und die Zustände auf verschiedenen Internetseiten angelesen und bin noch ganz erschüttert dass das alles in Frankfurt, ein paar Meter von meinem Arbeitsplatz in den Adler-Werken passiert ist.
Gruß aus Steinheim am Main
Rückblick: Stadtspaziergang am 1.7.2014
Zu siebt gingen wir von den ehemaligen Adlerwerken um 18 Uhr los. Entlang der Frankenallee und durch die Hohenstaufenstraße erreichten wir das Westend, wo wir am Westendplatz auf der Bank sitzend beschlossen, die weitere Wegstrecke mit der U-Bahn zurückzulegen. Denn wir wollten vor der Schließung des Friedhofes noch das Grab der 528 Todesopfer des KZ Katzbach besuchen.
Trotzdem wir nicht viele Spaziergänger waren, haben wir fast 1.000 „Versteckte Hinweise“ auf unserem Weg platziert.
4. Lesung im öffentlichen Nahverkehr
Hier der detallierte Streckenplan der vierten Lesung im öffentlichen Nahverkehr am 14. Juli 2014.
Start: 18:30 Uhr am Ernst May Platz
Start |
Linie |
Ziel |
Ernst May Platz |
Linie 14 |
Lokalbahnhof |
Lokalbahnhof |
Linie 18 | Gravensteiner Platz |
Gravensteiner Platz |
Linie 18 |
Börneplatz/Stoltzestraße |
Börneplatz/Stoltzestraße |
Linie 11 |
Zuckschwerdtstraße |
Zuckschwerdtstraße |
Linie 11 |
Schießhüttenstraße |
Schießhüttenstraße |
Linie 11 |
Ostendstraße |
Ostendstraße |
Linie 14 |
Wittelsbacher Allee |
„Gute Laune oder was?“
An zwei Abenden ausverkauft!
Etwa 300 Menschen waren in das Gallus Theater gekommen um das Konzert zu hören.
Die Dissonanten Tanten unter der Leitung von Viola Engelbrecht boten einen vergnüglichen, lehrreichen, aber auch an Abgründe rührenden Abend. Es gelang der Chorleiterin die Zuschauer immer wieder zu irritieren: „Ein Stück gelebte Geschichte.“, so eine Stimme aus dem begeisterten Publikum.
Dank an Viola Engelbrecht für ihr Engagement.
Dank an die Dissonanten Tanten für die großartige Darbietung.
Dank an die East Band: Vitaly Baran, Klavier, Don Hein, Bass, Valentin Illes, Drums für die Begleitung.
Dank an das Gallus Theater: Heike Bonzelius, Winfried Becker und Leo und Max von der Technik.
Fotos: Margarete Rabow
Versteckte Hinweise – Stadtspaziergänge
Fotografien in Form von Sonderpostkarten mit dem Hinweis auf das KZ Katzbach werden an öffentlichen Plätzen und Museen als Blickfang ausgelegt oder angebracht.
Liebe Interessierte,
um die „versteckten Hinweise“ großflächig über die Stadt zu verteilen, werden wir uns auf verschiede Wege begeben.
Margarete Rabow und ihr Team lädt Sie ein, uns auf einem der Stadtspaziergänge zu begleiten. Er führt uns vom Gallus Theater zum Hauptfriedhof. Hier besuchen wir die Grabstelle der dort begrabenen 528 Todesopfer des KZ Katzbach.
Auf unserem Weg platzieren wir die Sonderpostkarten gut sichtbar an unterschiedlichen Stellen.
Ziel ist es, den „versteckten Hinweisen“ auf Schritt und Tritt in Frankfurt zu begegnen.
Die Karten der limitierten Künstleredition sind zum Mitnehmen gedacht.
Start:
1.7.2014, um 18 Uhr, am Gallus Theater, Kleyerstraße,
4.8.2014, um 18 Uhr, am Gallus Theater, Kleyerstraße,
27.9.2014, um 11:30 Uhr, am Gallus Theater, Kleyerstraße